Hamburg Cyclassic’s 2011
Moin RBC´ler Zunächst erst einmal die Kurzform:
Wir sind gesund und ohne Schaden an Person und Material ins Ziel gekommen. Das Wetter war super und für unser Ergebnis möchte ich einmal ein paar statistische Daten bemühen: 1. Es haben insgesamt 9330 Männer die 102,6 km gefahren. Hier haben Phil und Ich den Platz 1172 und 1174 erkämpft. Hieran seht ihr, wir haben gemeinsam gekämpft und gelitten. 2. In unserer Altersklasse AK2 sind 3912 Männer gestartet. Dort haben wir die Plätze 533 und 535 belegt. Irgendwie hat sich da noch einer dazwischen gemogelt. Jetzt der Knaller wir sind die 102,6 km in 02:39:24 gefahren dies macht einen offiziellen Schnitt von 38,62 km/h. Übrigens war der schnellste Fahrer überhaupt nach 02:26:13 im Ziel.
Bei 17 Grad Außentemperatur machten wir uns mit den Rädern auf dem Weg zum Block R. R bedeutet vorletzter Block und die Startzeit sollte um 09:00 Uhr sein.
Bestes Wetter beste Stimmung morgens um 08:00 Uhr.
Die Wartezeit bis dahin war aber sehr kurzweilig, da wir nette Gespräche mit anderen Radsportfreunden hatten.
Ausnahme machte eine Person die plötzlich seitlich über die Absperrung kam und sich zwischen die wartenden Personen stellte. Er hatte sogar einen Fahrradhalter in Form einer männlichen erwachsenen Person dabei. Eigentlich sehr peinlich. Ungefragt tönte er herum, dass er eigentlich gar nicht in diesen Block gehöre, sondern viel weiter vorne aufgestellt sein müsste. Mann solle nicht erschrecken, wenn der Startschuss fällt und er lossprinten wird. Immerhin schaffe er es ja die Strecke in einem Schnitt von 40km/h zu fahren. Phil notierte sich erst einmal die Startnummer. Während die männliche Person ( sein „Haussklave“) sein maßgeschneidertes Vollcarbonrad festhielt machte er noch diverse Dehnübungen. Angewidert von Ihm schaute ich respektvoll auf mein 2Danger welches ich für 400 Euro bei E-bay erstandt. Ich will euch nicht weiter langweilen, er kam nur 3 Minuten vor uns ins Ziel.
Um 09:07 Uhr war dann endlich der Start. Als wir über die Startlinie fuhren ging dann richtig die Post ab. So von Null auf 1000 Richtung Köhlbrandbrücke, die wir bereits nach 9 km erreichten. Die Steigung selbst empfand ich gar nicht als so steil. Nur das Tempo mit dem wir da rüber fuhren war beängstigten. Stellenweise fuhren wir 25 km/h und das bei der Prozentzahl. Meine Beine wurde gefühllos, mein Herzschlag ging ins unermessliche und die Anspannung war zum zerbersten. Damit ich mich nicht ständig wiederhole ist eins zu sagen, ich habe nicht viel von der Natur mitbekommen kann also nicht viel von dem Drumherum schreiben.
Um die oben beschriebene Durchschnittgeschwindigkeit zu halten kam nur Vollgas in Frage. In meinen Beinen habe ich gemerkt, dass das Hamburger Umland ganz schön hügelig ist. Steigungen von unter 100 Meter Länge wurden in Höchstgeschwindigkeit genommen und auch bei den längeren Anstiegen wurde die Geschwindigkeit nur so viel wie nötig herausgenommen.
Die Abfahrten wurden mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h genommen. Dabei muss man sich vorstellen, dass man hierbei nur 20cm zum Hinterrad des Vordermannes hat und die Fahrer links und rechts von einem gerne Hautkontakt haben. Gut dass ich starke Ellenbogen habe. Nichts für Leute mit Platzangst. Aber so verrückt wie Phil und ich muss man ja auch nicht fahren.
Die ersten 20 km waren wir bemüht, eine geeignete Gruppe zu finden, die unsere angestrebte Geschwindigkeit fährt. Diese fanden wir dann endlich und unser bestreben war es jetzt erst einmal bei dieser Gruppe zu bleiben. Anbetracht das Massen kein leichtes unterfangen, da immer wieder Kreisel oder Inseln die Massen auseinander zogen und wir nur mit hoher Geschwindigkeit an die Gruppe heranfahren konnten. Kurzfristige Geschwindigkeit von weit über 40km/h alleine im Wind war keine Seltenheit.
Irgendwo bei Kilometer 80 verloren wir die Gruppe dann doch und wir mussten den Rest des Weges alleine fahren. Trotz der vielen Biker konnten wir nur an diesen vorbeifahren, was oftmals schwierig genug war, da viele nicht ihre Spur halten konnten. Die letzten Kilometer war für mich eine Qual. Völlig ausgepumpt übernahm Phil die Führung. An seinem Hinterrad klebend fuhren wir bei starkem Gegenwind 40 km/h an den anderen vorbei. Kurzfristig konnte ich auch mal in die Führungsarbeit gehen. Phil hingegen hätte noch eine Schüppe auflegen können. Respekt!
Am Ziel angelangt waren die letzten 1000m gigantisch. Links und rechts standen tausende von Mensche und feuerten die Biker an. Wirklich Klasse war es, dass es sich einige RBC´ler nicht nehmen ließen am Ziel zu stehen und uns anzufeuern.
Am Ende saßen wir noch gemütlich bei hervorragender Atmosphäre und verhafteten ein alkoholfreies Hefeweizen.
Adrian hat sich übrigens auch das Hefeweizen redlich verdient. Auch er ist erfolgreich über die 100 km Strecke gefahren. Glückwunsch noch einmal.
Am Ende war es eine schöne und erfolgreiche Veranstaltung. Hamburg war aber mit den 22000 Radlern überfordert. Berlin war besser organisiert und hatte bessere Auslaufflächen gerade nach dem Ziel. Aber das ist ein anderes Thema. Ich kann nur jedem ans Herz legen, einmal an solch einer Veranstaltung teilzunehmen. Man muss ja nicht so verrückt sein wie Phil und ich und die Strecke mit einem 38er Schnitt abfahren. Aber wir sind nun mal so.
Schönen Gruß
Axel